Grafische_Benutzeroberflaeche.html 41 KB

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  1. <!doctype html>
  2. <html>
  3. <head>
  4. <meta charset="utf-8">
  5. <meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1, minimal-ui">
  6. <title>Linux-Kurs – Grafische Benutzeroberfläche</title>
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  10. </head>
  11. <body>
  12. <article class="markdown-body"><h1 id="linux-kurs--grafische-benutzeroberfläche"><a class="header-link" href="#linux-kurs--grafische-benutzeroberfläche"></a>Linux-Kurs – Grafische Benutzeroberfläche</h1>
  13. <p><a href="https://linuxkurs.ch">https://linuxkurs.ch</a></p>
  14. <p>Gratuliere! Du konntest dein Linux System kennenlernen und die ersten Konfigurationsschritte durchführen. In diesem Kursteil geht es darum die grafische Benutzeroberfläche einzurichten.</p>
  15. <h2 id="systeminitialisierung"><a class="header-link" href="#systeminitialisierung"></a>Systeminitialisierung</h2>
  16. <p>Slackware nutzt einen BSD-ähnlichen Init-Prozess. Bei BSD handelt es sich um ein ursprüngliches Unix-System. Unix gilt als Vorläufer von Linux. Die Unix-Variante <em>Minix</em>, deren Quellcode Teil des Lieferumfangs war, gilt als Vorläufer von Linux.</p>
  17. <p>Minix hat den Entwickler Linus Torvalds zu Beginn der 90er Jahre dazu bewegt den freien Klon <em>Linux</em> zu programmieren. Seine erste Mail an die Minix-Mailingliste sah wie folgt aus:</p>
  18. <blockquote>
  19. <p>Hello everybody out there using minix.</p>
  20. <p>I&#39;m doing a (free) operating system (just a hobby, won&#39;t be big and
  21. professional like gnu) for 386(486) AT clones. This has been brewing
  22. since april, and is starting to get ready. I&#39;d like any feedback on
  23. things people like/dislike in minix, as my OS resembles it somewhat
  24. (same physical layout of the file-system (due to practical reasons)
  25. among other things).</p>
  26. <p>I&#39;ve currently ported bash(1.08) and gcc(1.40), and things seem to work.
  27. This implies that I&#39;ll get something practical within a few months, and
  28. I&#39;d like to know what features most people would want. Any suggestions
  29. are welcome, but I won&#39;t promise I&#39;ll implement them :-)</p>
  30. <p>Linus (<a href="mailto:&#x74;&#x6f;&#x72;&#118;&#x2e;&#x2e;&#46;&#x40;&#107;&#x72;&#x75;&#x75;&#x6e;&#x61;&#x2e;&#104;&#x65;&#108;&#115;&#x69;&#x6e;&#107;&#105;&#x2e;&#102;&#x69;">&#x74;&#x6f;&#x72;&#118;&#x2e;&#x2e;&#46;&#x40;&#107;&#x72;&#x75;&#x75;&#x6e;&#x61;&#x2e;&#104;&#x65;&#108;&#115;&#x69;&#x6e;&#107;&#105;&#x2e;&#102;&#x69;</a>)
  31. ...</p>
  32. </blockquote>
  33. <div style="page-break-after: always;"></div>
  34. <p>Linux 1.0, wurde am 14. März 1994 veröffentlicht. </p>
  35. <p class="img-container"><img src="./linus-torvalds-in-the-90s.jpg" alt=""></p>
  36. <p>Tausende Entwickler aus der ganzen Welt arbeiten seither täglich an der Weiterentwicklung des Projektes. Aufgrund der erstklassigen Code-Qualität und der freien Verfügbarkeit wurde Linux zum meist verbreitetsten Betriebssystem der Welt.</p>
  37. <p>Doch wie läuft der Start deines Linux-Systems ab? Zunächst startet der Bootloader (<em>LILO</em>) den Kernel. Dieser lädt den <strong>init</strong> Prozess mit der Prozessnummer 1, welcher für eine ordnungsgemässe Initialisierung des Systems sorgt. Alle weiteren Programme werden entweder direkt vom <strong>init</strong> Prozess gestartet oder von einem seiner untergeordneten Prozesse.</p>
  38. <p>init wird in der Datei <em>/etc/inittab</em> konfiguriert, in der auch die Runlevel definiert werden. Über die Runlevel wird festgelegt, wie das System gestartet wird und welche Dienste im laufenden System verfügbar sein sollen. </p>
  39. <div style="page-break-after: always;"></div>
  40. <p>Unter Slackware ist der Standard-Runlevel 3, was dem <em>multiuser mode</em> entspricht. Die Konfiguration der jeweiligen Runlevel erfolgt über Konfigurationsdateien im Verzeichnis <em>/etc/rc.d</em>. Es folgt eine Übersicht der verfügbaren Runlevel und eine kurze Funktionsbeschreibung:</p>
  41. <table>
  42. <thead>
  43. <tr>
  44. <th>Runlevel</th>
  45. <th>Beschreibung</th>
  46. <th>Konfigurationsdatei</th>
  47. </tr>
  48. </thead>
  49. <tbody><tr>
  50. <td>0</td>
  51. <td>Systemstopp</td>
  52. <td><em>/etc/rc.d/rc.0</em></td>
  53. </tr>
  54. <tr>
  55. <td>1</td>
  56. <td>Einzelbenutzer-Modus, nur root ist verfügbar, kein Netzwerk</td>
  57. <td><em>/etc/rc.d/rc.K</em></td>
  58. </tr>
  59. <tr>
  60. <td>2</td>
  61. <td>ungenutzt, entspricht Runlevel 3</td>
  62. <td></td>
  63. </tr>
  64. <tr>
  65. <td>3</td>
  66. <td>Mehrbenutzermodus, Start in die tty, Netzwerkdienste sind verfügbar</td>
  67. <td><em>/etc/rc.d/rc.M</em></td>
  68. </tr>
  69. <tr>
  70. <td>4</td>
  71. <td>Start der grafischen Oberfläche und des Display Managers</td>
  72. <td><em>/etc/rc.d/rc.4</em></td>
  73. </tr>
  74. <tr>
  75. <td>5</td>
  76. <td>unbenutzt, entspricht Runlevel 3</td>
  77. <td></td>
  78. </tr>
  79. <tr>
  80. <td>6</td>
  81. <td>Systemneustart</td>
  82. <td><em>/etc/rc.d/rc.6</em></td>
  83. </tr>
  84. </tbody></table>
  85. <p>Runlevel 3 startet keine grafische Oberfläche. Du kannst dich bereits an den <em>ttys</em> als root oder mit dem von dir erstellten Benutzerkonto anmelden. Da wir aber direkt in die grafische Anmeldung starten, muss der Default Runlevel auf 4 geändert werden.</p>
  86. <p>Bearbeite dazu die Datei <em>/etc/inittab</em> mit dem Editor <strong>vim</strong>.</p>
  87. <p><code>vi /etc/inittab</code></p>
  88. <div style="page-break-after: always;"></div>
  89. <p>Die Zeile <em>initdefault</em> legt fest, in welchen Runlevel das System standardmässig gestartet werden soll.</p>
  90. <p class="img-container"><img src="./slackware_init_3.png" alt=""></p>
  91. <p>Ersetze die 3 durch eine 4 und verlasse den Editor mithilfe von <code>Esc :wq!</code>.</p>
  92. <h2 id="x-server"><a class="header-link" href="#x-server"></a>X Server</h2>
  93. <p>Bevor du in den grafischen Modus startest, muss noch das Tastaturlayout für den X-Server angepasst werden. Der X-Server dient als Basis für die Darstellung von grafischen Applikationen. Er wird oftmals als <em>Xorg</em> oder einfach nur als <em>X</em> bezeichnet und ist unter anderem für das Laden der richtigen Treibermodule verantwortlich.</p>
  94. <p>Auf modernen Linux-Systemen wird ein Grossteil der Hardware automatisch erkannt. Auch der Tastaturtreiber wird beim Start von X mitgeladen, allerdings sofern nicht anders konfiguriert, mit dem US-Tastaturlayout. Dies ist in der Paket-Konfigurationsdatei <em>/usr/share/X11/xorg.conf.d/90-keyboard-layout-evdev.conf</em> vordefiniert.</p>
  95. <div style="page-break-after: always;"></div>
  96. <p>Schaue dir die Datei mit dem Befehl <strong>less</strong> an. Bei <strong>less</strong> handelt es sich um ein ähnliches Kommando wie <strong>more</strong>. Es bietet einige erweiterte Funktionen, wie zum Beispiel eine detaillierte Statusanzeige am unteren Bildschirmrand. Getreu dem Motto &#39;less is more&#39;.</p>
  97. <p><code>less /usr/share/X11/xorg.conf.d/90-keyboard-layout-evdev.conf</code></p>
  98. <p class="img-container"><img src="./slackware_less_keyboard.png" alt=""></p>
  99. <p>Diese Konfigurationsdatei können wir als Vorlage für unsere eigenen Anpassungen nutzen. Dazu muss sie in das Xorg Konfigurationsverzeichnis in <em>/etc</em> kopiert werden. Im <em>/etc</em> Verzeichnis findest du einen Grossteil der Konfigurationsdateien deines Linux-Systems.</p>
  100. <p>Kopiere die Paket-Konfigurationsdatei <em>/usr/share/X11/xorg.conf.d/90-keyboard-layout-evdev.conf</em> mithilfe des <strong>cp</strong> Befehls in das Verzeichnis <em>/etc/X11/xorg.conf.d</em>. Konfigurationsdateien im Verzeichnis <em>/etc/X11/</em> werden bevorzugt abgearbeitet, was es uns ermöglicht, spezifische Einstellungen vorzunehmen. </p>
  101. <pre class="hljs"><code>cp <span class="hljs-regexp">/usr/</span>share<span class="hljs-regexp">/X11/</span>xorg.conf.d<span class="hljs-regexp">/90-keyboard-layout-evdev.conf /</span>etc<span class="hljs-regexp">/X11/</span>xorg.conf.d/
  102. vi <span class="hljs-regexp">/etc/</span>X11<span class="hljs-regexp">/xorg.conf.d/</span><span class="hljs-number">90</span>-keyboard-layout-evdev.conf</code></pre><div style="page-break-after: always;"></div>
  103. <p>Ändere die Option XkbLayout, sodass der Wert deinem Tastaturlayout entspricht. Für die Schweiz wäre dies <em>ch</em>:</p>
  104. <p class="img-container"><img src="./slackware_xkeyboard_ch.png" alt=""></p>
  105. <p>Entferne zusätzlich das Raute-Symbol (<em>#</em>) vor der Option <em>XkbVariant</em> und füge zwischen den Anführungszeichen den Wert <em>de_nodeadkeys</em> ein. Durch diese Option wird sichergestellt, dass sich alle Sonderzeichen korrekt eingeben lassen. Speichere die Datei ab und verlasse den Editor.</p>
  106. <p>Für ein deutsches Tastaturlayout wäre <em>XkbLayout de</em> und <em>XkbVariant nodeadkeys</em> die passende Wahl.</p>
  107. <div style="page-break-after: always;"></div>
  108. <h3 id="displaymanager-xdm"><a class="header-link" href="#displaymanager-xdm"></a>Displaymanager XDM</h3>
  109. <p>Ein Displaymanager bietet dir die Möglichkeit dich grafisch an deinem Computer anzumelden. Unter Linux gibt es eine grosse Auswahl verschiedener Displaymanager (<em>DM</em>). </p>
  110. <p>Welcher Displaymanager gestartet wird, kann in der Runlevel Datei <em>/etc/rc.d/rc.4</em> definiert werden. Du kannst dir den Inhalt der Datei mithilfe des <strong>view</strong> Kommandos anschauen. <em>view</em> öffnet die Datei im Editor vim, allerdings nur-lesend. Verlassen kannst du vim wie gewöhnlich mit <code>Esc :q!</code>.
  111. <code>view /etc/rc.d/rc.4</code></p>
  112. <p class="img-container"><img src="./slackware_rc_4.png" alt=""></p>
  113. <p>Die Datei wird eingeleitet mit <code>#! /bin/sh</code>. Daran erkennst du, dass es sich um ein Shell-Script handelt. Ein Grossteil der Linux-Systeminitialisierung erfolgt durch Shell-Scripte und ist damit sehr einfach nachzuvollziehen.</p>
  114. <p>Die Zeilen mit der Raute am Anfang sind Kommentarzeilen. Der erste Befehl startet in der Zeile <code>echo &quot;Starting up X11...</code>. <strong>echo</strong> ist ein Ausgabebefehl. Der Text zwischen den Anführungszeichen ist das, was später beim Systemstart angezeigt wird. </p>
  115. <p>Im weiteren Verlauf wird im Wesentlichen geprüft, ob ein Displaymanager vorhanden ist. Falls ja, wird dieser mithilfe des <strong>exec</strong> Kommandos gestartet. Dabei wird die Datei von oben nach unten abgearbeitet. Würde also der KDE Displaymanager unter <em>/opt/kde/bin/kdm</em> oder (elif) <em>/usr/bin/kdm</em> gefunden, würde dieser vor XDM gestartet. Da wir die Paketgruppe <em>KDE</em> während der Installation abgewählt haben, startet der nächste verfügbare DM, was XDM entspricht.</p>
  116. <div style="page-break-after: always;"></div>
  117. <h3 id="start-in-die-grafische-oberfläche"><a class="header-link" href="#start-in-die-grafische-oberfläche"></a>Start in die grafische Oberfläche</h3>
  118. <p>Starte dein System mithilfe des <strong>reboot</strong> Kommandos oder durch Aufruf des <strong>init</strong> Kommandos für den Reboot-Runlevel neu:</p>
  119. <p><code>reboot</code>
  120. oder alternativ:
  121. <code>init 6</code></p>
  122. <p>Nach dem Neustart wird dein Linux-System nicht wie bisher die Textkonsole, sondern die grafische Oberfläche starten. Es begrüsst dich mit dem (zugegebenermassen nicht besonders schönen) Displaymanager XDM.</p>
  123. <p>Melde dich mit deinem Benutzernamen und dem von dir vergebenen Passwort an (das Passwort wird während der Eingabe nicht angezeigt.):</p>
  124. <p class="img-container"><img src="./slackware_xdm.png" alt=""></p>
  125. <p>Es startet die Desktopumgebung Xfce, da wir diese als bevorzugte Desktopumgebung mit dem Programm <strong>xwmconfig</strong> festgelegt haben.</p>
  126. <div style="page-break-after: always;"></div>
  127. <p>Es öffnet sich der Xfce Desktop in seiner Standardkonfiguration:</p>
  128. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_desktop_overview.png" alt=""></p>
  129. <ol class="list">
  130. <li>Das Anwendungsmenü. Hier findest du alle wichtigen Programme.</li>
  131. <li>Der Infobereich. Über einen Klick auf deinen Benutzernamen kannst du dich abmelden oder das System herunterfahren. Links daneben findest du den sogenannten Systray, in dem Applikationen ihre Icons ablegen können. </li>
  132. <li>Der Schnellstarter. Über ihn hast du mit einem Klick Zugriff auf deine bevorzugten Anwendungen. Jeder erneute Klick auf ein Icon startet ein weiteres Fenster der Applikation.</li>
  133. </ol>
  134. <h4 id="xfce-terminal"><a class="header-link" href="#xfce-terminal"></a>Xfce Terminal</h4>
  135. <p>Öffne ein Terminal. Du findest das Symbol dazu im Schnellstarter.</p>
  136. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce4_terminal_launcher.png" alt=""></p>
  137. <p>Es wird der Xfce Terminal-Emulator (<em>xfce4-terminal</em>) gestartet. </p>
  138. <div style="page-break-after: always;"></div>
  139. <h5 id="terminal-farbschema"><a class="header-link" href="#terminal-farbschema"></a>Terminal Farbschema</h5>
  140. <p>Das Xfce Terminal verwendet ein eigenes Farbschema, das sehr schlecht lesbar ist. Es empfiehlt sich, bevor du mit der Konfiguration fortfährst, die Farben zu ändern. Öffne dazu den Menüpunkt <strong>Bearbeiten -&gt; Einstellungen</strong> und klicke auf den Reiter <strong>Farben</strong>. Wähle bei den Presets das Farbschema <em>Tango</em>.</p>
  141. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce4_terminal_colors.png" alt=""></p>
  142. <p>Wenn du möchtest, kannst du unter dem Reiter <strong>Aussehen</strong> die Schriftart etwas verkleinern. <strong>Monospace 11</strong> hat sich gut bewährt. <strong>Hinweis</strong>: In den Kursunterlagen verwenden wir aufgrund der besseren Lesbarkeit weiterhin die Defaultschriftgrösse.</p>
  143. <div style="page-break-after: always;"></div>
  144. <h4 id="netzwerkkonfiguration"><a class="header-link" href="#netzwerkkonfiguration"></a>Netzwerkkonfiguration</h4>
  145. <p>Um den Zugriff zum Internet herstellen zu können, muss der NetworkManager-Dienst aktiviert und gestartet werden. Da du als normaler Benutzer und nicht als root angemeldet bist, musst du zunächst Root-Rechte erlangen, um Änderungen an Systemdiensten vornehmen zu können.</p>
  146. <p>Gebe dazu den Befehl <code>su -</code> im Terminal ein. Du wirst nach dem Root-Passwort gefragt. Du siehst das Passwort wie üblich während der Eingabe nicht. Aktiviere daraufhin den NetworkManager-Dienst beim Systemstart, indem du die Datei <em>/etc/rc.d/rc.networkmanager</em> mit <strong>chmod</strong> als ausführbar markierst. Damit der Service auch in der laufenden Sitzung gestartet wird, kannst du das Script mit dem Parameter <em>start</em> aufrufen: <strong>/etc/rc.d/rc.networkmanager start</strong></p>
  147. <pre class="hljs"><code>su -
  148. chmod +x <span class="hljs-regexp">/etc/</span>rc.d/rc.networkmanager
  149. <span class="hljs-regexp">/etc/</span>rc.d/rc.networkmanager start</code></pre><p>Um eine Verbindung mit dem Internet via WLAN herzustellen, klicke in Xfce auf das Netzwerksymbol. Du findest es im Infobereich, links neben deinem Benutzernamen (in diesem Beispiel <em>Linux User</em>). Solltest du dein Linux-System in einer virtuellen Maschine installiert haben, ist dieser Schritt nicht notwendig.</p>
  150. <h5 id="netzwerkverbindung-herstellen"><a class="header-link" href="#netzwerkverbindung-herstellen"></a>Netzwerkverbindung herstellen</h5>
  151. <p>Suche in der Liste dein WLAN-Netzwerk. Es kann möglich sein, dass ein Untermenü mit dem Titel <em>Weitere Netzwerke</em> angezeigt wird. Solltest du dein WLAN in der Hauptübersicht nicht finden, schaue auch dort nach.</p>
  152. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_wlan_1.png" alt=""></p>
  153. <p>Nachdem du das richtige Netzwerk ausgewählt hast, öffnet sich ein Dialog zur Eingabe des WLAN-Passwortes. Gebe dort den Schlüssel für dein WLAN ein und klicke auf <strong>Verbinden</strong>.</p>
  154. <div style="page-break-after: always;"></div>
  155. <p>Klicke daraufhin mit der <strong>rechten Maustaste</strong> auf das Netzwerksymbol und wähle den Punkt <em>Verbindungen bearbeiten</em>:</p>
  156. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_wlan_3.png" alt=""></p>
  157. <p>In der Übersichtsseite sollte im Bereich <em>Funknetzwerk</em> dein WLAN aufgeführt sein. Wähle es aus und Klicke auf das Zahnradsymbol:</p>
  158. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_wlan_4.png" alt=""></p>
  159. <div style="page-break-after: always;"></div>
  160. <p>Unter dem Reiter &#39;Allgemein&#39; muss der Punkt <em>Alle Benutzer dürfen dieses Netzwerk verwenden</em> angehakt sein. Nur so ist sichergestellt, dass die Verbindung beim nächsten Anmelden automatisch wiederhergestellt wird.</p>
  161. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_wlan_5.png" alt=""></p>
  162. <div style="page-break-after: always;"></div>
  163. <h3 id="system-aktualisieren"><a class="header-link" href="#system-aktualisieren"></a>System aktualisieren</h3>
  164. <p>Nachdem du erfolgreich dein Netzwerk einrichten konntest, solltest du zuerst dein System aktualisieren. Dies geht am einfachsten mit aktiver Internetverbindung, da du so die Updates bequem online herunterladen kannst. Slackware bietet dazu ein Tool mit dem Namen <strong>slackpkg</strong>.</p>
  165. <p>Öffne ein Xfce Terminal und erlange mit <strong>su -</strong> Root-Rechte.</p>
  166. <p>Vorab muss ein <em>Mirror</em> freigeschaltet werden, von dem die Pakete bezogen werden sollen. Bei einem Mirror handelt es sich um einen Internetserver, der die Slackware Pakete spiegelt und via Internetprotokoll wieder zum Download anbietet. Somit verteilt sich die Last auf mehrere Paketserver.</p>
  167. <p>Die Konfiguration erfolgt in der Datei <em>/etc/slackpkg/mirrors</em>. Öffne sie mit dem vim, um sie zu bearbeiten.</p>
  168. <p><code>vi /etc/slackpkg/mirrors</code></p>
  169. <p>Die Konfigurationsdatei besteht im Wesentlichen aus einer sehr langen Liste mit Spiegelservern. Diese sind standardmässig auskommentiert. </p>
  170. <p>Es gilt nun einen Spiegelserver in der Nähe zu wählen und diesen zu aktivieren. Scrolle mit den Pfeiltasten nach unten bis du den Bereich <em>GERMANY (DE)</em> siehst. Wähle dort den Spiegelserver <em><a href="ftp://ftp.gwdg.de/pub/linux/slackware">ftp://ftp.gwdg.de/pub/linux/slackware</a> ...</em>. Wichtig ist, dass du den Mirror für die <em>slackware64</em> Version verwendest. Entferne die Raute vor der Zeile und verlasse den Editor, nachdem du deine Änderungen abgespeichert hast.</p>
  171. <p class="img-container"><img src="./slackware_slackpkg_mirror.png" alt=""></p>
  172. <div style="page-break-after: always;"></div>
  173. <p>Mithilfe des Kommandos <strong>slackpkg update</strong> kannst du die Metadaten aktualisieren. Dort ist vermerkt, ob neue Pakete zur Verfügung stehen:</p>
  174. <p><code>slackpkg update</code></p>
  175. <p class="img-container"><img src="./slackware_slackpkg_update.png" alt=""></p>
  176. <p>Ist dies erfolgt, lassen sich alle Pakete mithilfe des <code>slackpkg upgrade-all</code> Kommandos aktualisieren, falls neuere Versionen online verfügbar sind:</p>
  177. <p><code>slackpkg upgrade-all</code></p>
  178. <p>Da du das Kommando das erste Mal aufrufst, kann eine grosse Anzahl von Updates aufgeführt werden. Der Vorgang der Installation dauert eine Weile. Wie bekannt, kannst du in der Liste mit den Pfeil-hoch / Pfeil-runter Tasten navigieren. Die Space Taste erlaubt es dir einzelne Elemente ab- oder anzuwählen. Mit Tab kannst du zwischen den Optionen hin- und herwechseln. Du kannst die Installation der Aktualisierungen mit Enter auslösen, wenn der OK Button blau hinterlegt ist:</p>
  179. <p class="img-container"><img src="./slackware_slackpkg_upgrade_all.png" alt=""></p>
  180. <p>Falls mit den Aktualisierungen auch der Kernel erneuert wurde, muss der Bootloader neu geschrieben werden. Auf einem klassischen System ohne UEFI kann dazu der Befehl <strong>lilo</strong> ausgeführt werden.</p>
  181. <p>Sollte UEFI zum Einsatz kommen, muss zunächst eine <em>initrd</em> für die neue Kernel-Version erstellt werden, wobei X.XX.X durch die Versionsnummer ersetzt werden muss, welche durch die Aktualisierung installiert wurde. Falls du dir nicht sicher sein solltest, wie die Versionsnummer lautet, kannst du dies mit dem Befehl <code>ls /lib/modules/</code> prüfen.</p>
  182. <p><code>$(/usr/share/mkinitrd/mkinitrd_command_generator.sh -k X.XX.X --run)</code></p>
  183. <p>Daraufhin können mittels <strong>eliloconfig</strong> die benötigten Dateien in die EFI-Partition kopiert werden.</p>
  184. <div style="page-break-after: always;"></div>
  185. <h4 id="neue-konfigurationsdateien"><a class="header-link" href="#neue-konfigurationsdateien"></a>Neue Konfigurationsdateien</h4>
  186. <p>Üblicherweise werden mit neuen Paketen auch neue Versionen von Konfigurationsdateien mitgeliefert. Grundsätzlich ist es gut die neuen Dateien zu übernehmen. Solltest du allerdings Anpassungen an Systemkonfigurationen vorgenommen haben, würden diese durch die neuen Dateien überschrieben. Da wir aktuell noch keine betroffene Systemdatei bearbeitet haben, können wir die Option <strong>O</strong> für <em>Overwrite</em> wählen. In Zukunft ist es aber zu empfehlen entweder <strong>K</strong> für <em>Keep the old files</em>* oder <strong>P</strong> für <em>Prompt</em> zu wählen. Bei <em>Prompt</em> hast du die Möglichkeit für jede neue Konfigurationsdatei individuell zu entscheiden, ob du die Änderungen übernehmen möchtest oder die alte Version der Konfigurationsdatei behalten möchtest.</p>
  187. <p>Falls du <strong>K</strong> für Keep wählst, hast du zu einem späteren Zeitpunkt immer noch die Möglichkeit mithilfe des Befehls <code>slackpkg new-config</code> diesen Dialog erneut aufzurufen.</p>
  188. <p class="img-container"><img src="./slackware_slackpkg_new_config.png" alt=""></p>
  189. <p><strong>Hinweis</strong>: <code>slackpkg update</code> und <code>slackpkg upgrade-all</code> solltest du regelmässig ausführen, um dein System auf dem aktuellen Stand zu halten.</p>
  190. <h3 id="reboot-aus-xfce"><a class="header-link" href="#reboot-aus-xfce"></a>Reboot aus Xfce</h3>
  191. <p>Damit du den Neustart einfach aus Xfce heraus auszulösen kannst, klicke mit der rechten Maustaste auf das Benutzermenü und wähle den Punkt <strong>Eigenschaften</strong>:</p>
  192. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_reboot_add.png" alt=""></p>
  193. <div style="page-break-after: always;"></div>
  194. <p>Setze im Bereich <em>Aktionen</em> den Haken bei <strong>Neustarten</strong>:</p>
  195. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_reboot_activate.png" alt=""></p>
  196. <p>Jetzt ist im Benutzermenü neu der Punkt <strong>Neustarten</strong> verfügbar, der es dir ermöglicht einfach über die Oberfläche das System neu zu starten:</p>
  197. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_reboot.png" alt=""></p>
  198. <p>Nachdem du das System neu gestartet hast und du dich wieder angemeldet hast, kannst du noch einige wichtige Konfigurationen vornehmen.</p>
  199. <div style="page-break-after: always;"></div>
  200. <h3 id="firefox-und-thunderbird-auf-deutsch"><a class="header-link" href="#firefox-und-thunderbird-auf-deutsch"></a>Firefox und Thunderbird auf Deutsch</h3>
  201. <p>Die meisten Applikationen, die von Slackware mitgeliefert werden, sind bereits auf Deutsch verfügbar. Lediglich Firefox und Thunderbird starten standardmässig in englischer Sprache. Um diese auf Deutsch umzustellen, ist es einmalig notwendig die Spracherweiterungsdatei herunterzuladen und zu aktivieren.</p>
  202. <p>Gehe dazu wie folgt vor:</p>
  203. <h4 id="firefox"><a class="header-link" href="#firefox"></a>Firefox</h4>
  204. <p>Starte den Webbrowser Firefox aus dem Anwendungsmenü in der Kategorie <strong>Internet</strong>:</p>
  205. <p class="img-container"><img src="./slackware_start_firefox.png" alt=""></p>
  206. <div style="page-break-after: always;"></div>
  207. <p>Öffne die folgende URL: <a href="https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/language-tools/">https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/language-tools/</a></p>
  208. <p>Du siehst, dass die Seite in drei Spalten aufgeteilt ist. Links steht die Sprache, in der zweiten Spalte findest du die entsprechenden Sprachpakete und in der dritten Spalte die dazugehörigen Wörterbücher:</p>
  209. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_language_tools.png" alt=""></p>
  210. <p>Suche in der Liste nach <em>German</em> und klicke auf den Namen des Sprachpaketes <strong>Deutsch (DE) Language Pack</strong></p>
  211. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_select_locale.png" alt=""></p>
  212. <div style="page-break-after: always;"></div>
  213. <p>Klicke auf der sich öffnenden Seite auf den Knopf <strong>+ Add to Firefox</strong>:</p>
  214. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_add_language_pack.png" alt=""></p>
  215. <p>Die erfolgreiche Installation des Plugins wird durch Firefox mit einem Pop-up bestätigt. Klicke auf <strong>OK</strong>:</p>
  216. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_addon_ok.png" alt=""></p>
  217. <p>Möchtest du auch ein Wörterbuch für die Rechtschreibprüfung verwenden, kannst du dieses ebenfalls über die URL: <a href="https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/language-tools/">https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/language-tools/</a> installieren.</p>
  218. <p>Wähle in der rechten Spalte das Wörterbuch aus, welches du verwenden möchtest. Für die Schweiz wäre dies beispielsweise <strong>German Dictionary (Switzerland)</strong>:</p>
  219. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_dict.png" alt=""></p>
  220. <p>Die Installation des Wörterbuches erfolgt analog zur Installation des Sprachpaketes.</p>
  221. <div style="page-break-after: always;"></div>
  222. <p>Damit beim Start von Firefox die Sprache automatisch auf Deutsch einstellt ist, muss eine erweiterte Konfigurationsoption angelegt werden.</p>
  223. <p>Gebe dazu in der Adressleiste <code>about:config</code> ein (ohne http, https oder ftp davor). Die angezeigte Warnung kannst du mit <em>I accept the risk!</em> bestätigen. Nun klickst du auf <strong>Show All</strong>.</p>
  224. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_locale_1.png" alt=""></p>
  225. <p>Nun wird in der Suchleiste nach <code>intl.locale.requested</code>. Da dieser Wert noch nicht vorhanden ist, wählst du als Datentyp <strong>String</strong> aus und klickst rechts auf das Plus.</p>
  226. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_locale_2.png" alt=""></p>
  227. <p>In dem neu erstellten Attribut gibst du jetzt den Wert <strong>de</strong> ein und bestätigst dies mit dem Haken.</p>
  228. <p class="img-container"><img src="./slackware_firefox_locale_3.png" alt=""></p>
  229. <p>Du kannst Firefox schliessen. Wenn du ihn das nächste Mal startest, wird die Benutzeroberfläche in deutscher Sprache dargestellt.</p>
  230. <div style="page-break-after: always;"></div>
  231. <h4 id="thunderbird"><a class="header-link" href="#thunderbird"></a>Thunderbird</h4>
  232. <p>Um Thunderbird auf Deutsch umzustellen, starte das E-Mail-Programm aus dem Anwendungsmenü in der Kategorie <strong>Internet</strong>.</p>
  233. <p>Den Kontoeinrichtungsassistenten kannst du vorerst mit <strong>X</strong> schliessen. Dieser wird beim nächsten Start von Thunderbird erneut angezeigt. </p>
  234. <p>Öffne das Menü mit einem Klick auf die drei horizontalen Striche und wähle den Punkt <strong>Add-ons</strong>:</p>
  235. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_addons_menu.png" alt=""></p>
  236. <p>Im neu geöffneten Tab gibst du in das Suchfeld <strong>Deutsch</strong> ein:</p>
  237. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_search_german.png" alt=""></p>
  238. <div style="page-break-after: always;"></div>
  239. <p>Füge das Sprachpaket <strong>Deutsch (DE) Language Pack (Thunderbird)</strong> über einen Klick auf <strong>+ Add to Thunderbird</strong> hinzu.</p>
  240. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_add_language_pack.png" alt=""></p>
  241. <p>Es öffnet sich ein neues Bestätigungsfenster, bei welchem du auf <strong>Add</strong> klicken kannst.</p>
  242. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_confirm_language_pack.png" alt=""></p>
  243. <div style="page-break-after: always;"></div>
  244. <p>Möchtest du auch das passende Wörterbuch für die Rechtschreibprüfung installieren, kannst du zurück zum Add-ons Manager wechseln und dort erneut im Suchfeld nach <strong>Deutsch</strong> suchen.</p>
  245. <p>Für die Schweiz wäre das passende Wörterbuch <strong>German dictionary (de_CH)</strong>.</p>
  246. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_add_german_dict.png" alt=""></p>
  247. <p>Die Installation des Wörterbuches erfolgt analog zur Installation des Sprachpaketes.</p>
  248. <p>Damit beim Start von Thunderbird die Sprache automatisch auf Deutsch einstellt ist, muss hier ebenfalls eine erweiterte Konfigurationseinstellung vorgenommen werden.</p>
  249. <p>Wähle dazu in der Hauptansicht (Reiter <strong>Home</strong>) im Menü den Punkt <strong>Preferences</strong>:</p>
  250. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_prefs_1.png" alt=""></p>
  251. <div style="page-break-after: always;"></div>
  252. <p>Unter General kannst du nun beim Abschnitt <strong>Language</strong> die neu installierte Sprache <strong>German</strong> auswählen:</p>
  253. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_prefs_2.png" alt=""></p>
  254. <p>Nun kannst du bei der neuen Meldung auf <strong>Anwenden und neu starten</strong> klicken.</p>
  255. <p class="img-container"><img src="./slackware_thunderbird_prefs_3.png" alt=""></p>
  256. <p>Beim nächsten Start von Thunderbird sollte die Anwendung in deutscher Sprache angezeigt werden und du kannst den Assistenten nutzen, um dein E-Mail-Postfach einzurichten.</p>
  257. <div style="page-break-after: always;"></div>
  258. <h3 id="desktop-anpassungen"><a class="header-link" href="#desktop-anpassungen"></a>Desktop Anpassungen</h3>
  259. <p>Der Xfce Desktop ist bereits gut vorkonfiguriert. Einige kleine Anpassungen erleichtern jedoch die tägliche Arbeit.</p>
  260. <h4 id="composite-effekte"><a class="header-link" href="#composite-effekte"></a>Composite-Effekte</h4>
  261. <p>Xfce bietet die Möglichkeit der Einstellung von Composite-Effekten, wie zum Beispiel der transparenten Darstellung von Fenstern beim Verschieben. Einige grundlegende Effekte sind standardmässig aktiviert. Die Einstellungen findest du im Anwendungsmenü unter <strong>Einstellungen -&gt; Feineinstellungen der Fensterverwaltung</strong> unter dem Reiter <strong>Komposit</strong>. Möchtest du zum Beispiel erreichen, dass bei einem Fensterwechsel mit <code>Alt + Tab</code> nur Symbole und keine Vorschaubilder angezeigt werden, könntest du den Haken bei <em>Beim Fensterwechsel eine Fenstervorschau anstelle der Symbole anzeigen</em> deaktivieren:</p>
  262. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_composite.png" alt=""></p>
  263. <div style="page-break-after: always;"></div>
  264. <p>Standardmässig wird beim Fensterwechsel mit <code>Alt + Tab</code> ein Rahmen um das aktive Fenster gezeichnet. Falls du dies als störend empfindest, kannst du unter dem Reiter <strong>Fensterwechsel</strong> den Haken vor dem Punkt <em>Während des Fensterwechsels einen Rahmen um die ausgewählten Fenster zeichnen</em> entfernen:</p>
  265. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_window_cycle.png" alt=""></p>
  266. <div style="page-break-after: always;"></div>
  267. <h4 id="mauszeigerdesign"><a class="header-link" href="#mauszeigerdesign"></a>Mauszeigerdesign</h4>
  268. <p>Passend zum Standard-Theme mit dem Namen <em>Adwaita</em> gib es ein angepasstes Mauszeigerdesign. Öffne dazu im Anwendungsmenü den Punkt <strong>Einstellungen -&gt; Maus und Touchpad</strong></p>
  269. <p>Wähle dort unter dem Reiter Mausthema als Standard <strong>Adwaita</strong> aus:</p>
  270. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_cursortheme.png" alt=""></p>
  271. <div style="page-break-after: always;"></div>
  272. <h4 id="fenster-einrollen"><a class="header-link" href="#fenster-einrollen"></a>Fenster einrollen</h4>
  273. <p>Der bei Xfce zum Einsatz kommende Windowmanager heisst Xfwm. Dabei handelt es sich um den Teil der Xfce-Desktopumgebung, der unter anderem für die Platzierung von Fenstern auf dem Desktop, für das Zeichnen der Fensterrahmen und für das Verschieben, Verändern der Grösse und dem Schliessen von Fenstern verantwortlich ist. Er bietet zusätzlich die Möglichkeit Fenster <em>einzurollen</em>. Dabei wird der Inhalt des Fensters durch einen Klick auf das <em>einrollen</em> Symbol ausgeblendet und bei einem erneuten Klick wieder <em>eingeblendet</em>. Probiere es zum Beispiel mit einem Terminal-Fenster einmal aus:</p>
  274. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_window_roll.png" alt=""></p>
  275. <p>Falls du diese Funktion nicht nutzen möchtest, kannst du sie in den Systemeinstellungen deaktivieren. Wähle dazu im Anwendungsmenü den Punkt <strong>Einstellungen -&gt; Fensterverwaltung</strong>.</p>
  276. <p>Im unteren Bereich hast du die Möglichkeit die Anordnung zu ändern oder Knöpfe zu verstecken. Um den <em>Einrollen-Knopf</em> auszublenden, wähle ihn mit der linken Maustaste an und verschiebe ihn mit gedrückt gehaltener linker Maustaste in den Bereich <strong>Versteckt</strong>.</p>
  277. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_move_roll.png" alt=""></p>
  278. <div style="page-break-after: always;"></div>
  279. <h4 id="kdesu"><a class="header-link" href="#kdesu"></a>kdesu</h4>
  280. <p>Einige der vorinstallierten grafischen Applikationen wie <strong>Zenmap (as root)</strong> oder <strong>wpa_gui</strong> erfordern die Eingabe des Root-Passworts über ein Hilfsprogramm mit dem Namen <strong>kdesu</strong>. Da wir die KDE-Paketgruppe nicht mitinstalliert haben, ist dieses Programm bisher nicht verfügbar. Du kannst mithilfe des slackpkg Kommandos über den Parameter <em>file-search</em> herausfinden, welche Pakete das Programm <strong>kdesu</strong> bereitstellen. </p>
  281. <p>Öffne dazu ein Terminal, und erlange mithilfe von <code>su -</code> Root-Rechte. Führe die Suche mit dem slackpkg Programm aus.</p>
  282. <pre class="hljs"><code><span class="hljs-keyword">su</span> -
  283. slackpkg <span class="hljs-keyword">file</span>-<span class="hljs-keyword">search</span> kdesu</code></pre><p class="img-container"><img src="./slackware_slackpkg_file_search.png" alt=""></p>
  284. <p>Der <code>file-search</code> Parameter durchsucht alle verfügbaren Pakete nach dem angegebenen Suchbegriff, in diesem Falle <em>kdesu</em>. Die Pakete <strong>kde-cli-tools</strong> und <strong>kdesu</strong> enthalten diesen Begriff.</p>
  285. <p>Sollte die Ausgabe im Terminal zu lang sein um vollständig dargestellt werden zu können, kannst du wahlweise das Mausrad (falls verfügbar), die Scrollfunktion deines Touchpads oder Shift+PageUp/PageDown nutzen, um den vorherigen Inhalt darzustellen.</p>
  286. <p>Die fehlenden Pakete kannst du wie gewohnt mit slackpkg installieren. Zusätzlich werden einige Abhängigkeiten benötigt.</p>
  287. <pre class="hljs"><code>slackpkg <span class="hljs-keyword">install</span> kde-cli-tools kdesu
  288. slackpkg <span class="hljs-keyword">install</span> kwidgetsaddons kwindowsystem kpty ki18n kconfig kcoreaddons kservice kdbusaddons</code></pre><div style="page-break-after: always;"></div>
  289. <p>Wenn du nun eine der genannten Anwendungen wie <strong>Zenmap (as root)</strong> aus dem Anwendungsmenü in der Kategorie <strong>Internet</strong> startest, fordert dich das Hilfsprogramm <strong>kdesu</strong> zur Eingabe des Root-Passworts auf:</p>
  290. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_kdesu.png" alt=""></p>
  291. <h4 id="drag-and-drop-in-der-fensterliste"><a class="header-link" href="#drag-and-drop-in-der-fensterliste"></a>Drag and Drop in der Fensterliste</h4>
  292. <p>Bei der Fensterliste handelt es sich um den Teil des oberen Panels, in dem die Namen der geöffneten Programme angezeigt werden und du zwischen ihnen wechseln kannst. Standardmässig gruppiert Xfce die Anwendungen in der Fensterliste. </p>
  293. <p>Du kannst die Einstellungen der Fensterliste öffnen, indem du mit der rechten Maustaste auf die <strong>vertikalen Punkte</strong> neben dem Anwendungsmenü klickst und den Punkt <strong>Eigenschaften</strong> wählst:</p>
  294. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_windowlist_menu.png" alt=""></p>
  295. <p>Im Pull-Down-Menü <strong>Sortierreihenfolge</strong> kannst du auf <strong>Drag and Drop</strong> umstellen, um zu erreichen, dass du die Fensterknöpfe manuell umsortieren kannst. </p>
  296. <div style="page-break-after: always;"></div>
  297. <p>Dies kann hilfreich sein, wenn du zum Beispiel den Fensterknopf für den Texteditor direkt neben dem Terminal platzieren möchtest, um schneller hin- und herwechseln zu können.</p>
  298. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_windowlist_settings.png" alt=""></p>
  299. <p>Probiere es aus, indem du bei mehreren geöffneten Fenstern auf einer Arbeitsfläche einen Knopf mit gedrückt gehaltener linker Maustaste auswählst und an eine andere Position verschiebst.</p>
  300. <div style="page-break-after: always;"></div>
  301. <h4 id="einfacher-klick"><a class="header-link" href="#einfacher-klick"></a>Einfacher Klick</h4>
  302. <p>Solltest du einfache Klicks zum Öffnen von Dateien und Ordnern bevorzugen, so lässt sich dies einfach aktivieren. Öffne dazu die Dateiverwaltung <strong>Thunar</strong>. Klicke im Menü auf <strong>Bearbeiten -&gt; Einstellungen</strong> und wähle dort den Reiter <strong>Verhalten</strong>. Wähle den Punkt <strong>Einfacher Klick zum Aktivieren von Objekten</strong>:</p>
  303. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_singleclick_thunar.png" alt=""></p>
  304. <div style="page-break-after: always;"></div>
  305. <p>Um den einfachen Klick auch für Objekte auf dem Desktop zu aktivieren, klicke mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich auf dem Desktop und wähle den Punkt <strong>Schreibtischeinstellungen</strong>:</p>
  306. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_desktop_settings.png" alt=""></p>
  307. <div style="page-break-after: always;"></div>
  308. <p>Unter dem Reiter <strong>Symbole</strong> hast du die Möglichkeit die Option <strong>Einfacher Klick, um Objekte zu aktivieren</strong> zu setzen:</p>
  309. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_singleclick_desktop.png" alt=""></p>
  310. <div style="page-break-after: always;"></div>
  311. <h4 id="virtuelle-arbeitsflächen"><a class="header-link" href="#virtuelle-arbeitsflächen"></a>Virtuelle Arbeitsflächen.</h4>
  312. <p>Viele Linux-Desktopumgebungen bieten sogenannte <em>virtuelle Arbeitsflächen</em> an. Dabei handelt es sich um weitere Desktops, zwischen denen man hin- und herwechseln kann. Unter Xfce kannst du über das Panel einfach die gewünschte virtuellen Arbeitsfläche wählen. Standardmässig stehen vier Arbeitsflächen zur Verfügung. Durch einen Klick auf das entsprechende Symbol kannst du die Arbeitsfläche wechseln. Du findest es im rechten Bereich des oberen Panels. Das Symbol ist bei vier Arbeitsflächen in vier Blöcke unterteilt. Der erste steht für die erste Arbeitsfläche, der zweite für die zweite und so weiter. Versuche einmal auf die zweite Arbeitsfläche zu wechseln.</p>
  313. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_pager.png" alt=""></p>
  314. <p>Du wirst feststellen, dass dort bisher noch keine Programme geöffnet worden sind. Starte eine Applikation und wechsle zurück auf die erste Arbeitsfläche. Die neu gestartete Applikation ist nur auf der zweiten Arbeitsfläche verfügbar. Wechsle zurück auf die zweite Arbeitsfläche und klicke mit der rechten Maustaste auf die Titelleiste der Applikation (in diesem Beispiel verwenden wir Thunar). Wähle im Menü den Punkt <strong>Fenster auf eine andere Arbeitsfläche verschieben</strong> und im Untermenü <strong>1 (Arbeitsfläche 1)</strong>. Das Fenster wird auf die erste Arbeitsfläche verschoben:</p>
  315. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_move_application.png" alt=""></p>
  316. <p>Mit dieser Methode kannst du deine Arbeit sehr gut gruppieren. </p>
  317. <div style="page-break-after: always;"></div>
  318. <p>Die Anzahl der verfügbaren Arbeitsflächen kannst du einstellen, indem du mit der rechten Maustaste auf den Arbeitsflächenumschalter klickst (dieser wird auch als Pager bezeichnet).</p>
  319. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_pager_settings.png" alt=""></p>
  320. <p>Unter <strong>Anzahl</strong> lässt sich festlegen wie viele virtuelle Arbeitsflächen zur Verfügung stehen sollen. In diesem Beispiel haben wir die Anzahl auf 2 reduziert. So könntest du zum Beispiel eine Arbeitsfläche für Privat und eine andere für Arbeit verwenden oder für Internet- und Offline Applikationen. Die Möglichkeiten sind vielfältig.</p>
  321. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_pager_numbers.png" alt=""></p>
  322. <p>Probiere im Alltag ein wenig aus, ob dir die Arbeit mit virtuellen Arbeitsflächen zusagt oder nicht. Es besteht kein Zwang diese zu nutzen, sie könnten aber einen Mehrwert darstellen, wenn du den passenden Einsatzzweck gefunden hast.</p>
  323. <div style="page-break-after: always;"></div>
  324. <h4 id="whisker-menu"><a class="header-link" href="#whisker-menu"></a>Whisker Menu</h4>
  325. <p>Als alternatives Startmenü kann unter Xfce das <em>Whisker Menu</em> installiert werden. Es handelt sich um ein Windows-Ähnliches Startmenü.</p>
  326. <p>Die Installation erfolgte bereits mit der Xfce Oberfläche. Das Menü kann über die Anwendungsleiste oben rechts mit einem Rechtsklick hinzugefügt werden. Dafür wird <strong>Leiste &gt; Neue Elemente hinzufügen</strong> gewählt.</p>
  327. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_whisker_add.png" alt=""></p>
  328. <p>Im neu geöffneten Fenster kann nach <strong>whisker</strong> gesucht werden und anschliessend auf <strong>Hinzufügen</strong> geklickt werden. Somit sollte nun oben rechts ein neues Feld erschienen sein, über welches das Whisker Menu geöffnet werden kann.</p>
  329. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_whisker_add2.png" alt=""></p>
  330. <p class="img-container"><img src="./slackware_xfce_whisker_menu.png" alt=""></p>
  331. <p>Damit hast du die grafische Oberfläche deines Linux Systems erfolgreich eingerichtet und grundlegend konfiguriert. Schaue dich ein wenig um und entdecke die enthaltenen Applikationen. Im folgenden Teil geht es um die Installation einiger wichtiger Zusatzapplikationen.</p>
  332. <p>Programme &lt; PDF &gt;</br>
  333. ↪ <a href="https://linuxkurs.ch/kurs/Programme.pdf">https://linuxkurs.ch/kurs/Programme.pdf</a></p>
  334. <p>Programme &lt; HTML &gt;</br>
  335. ↪ <a href="https://linuxkurs.ch/kurs/Programme.html">https://linuxkurs.ch/kurs/Programme.html</a></p>
  336. <hr>
  337. <p>© CC-BY-SA - Lioh Moeller</p>
  338. </article>
  339. </body>
  340. </html>